Es hat sich einiges getan
In einer ruhigen Minute dachte ich mir, ich hatte doch da mal einen Blog wo ich über die Fortschritte berichten wollte. Jetzt habe ich ihn wieder gefunden und mit Schrecken festgestellt, dass der letzte Beitrag ja bereits gut 4 Jahre her ist! Höchste Zeit für ein Update.Abgesehen davon dass Blogspot nun Google Blogger heisst, hat sich auch in der RC-Werkstatt einiges getan.
Ursprünglich habe ich mit einem aus Polystyrol bestehenden Craft begonnen. Das hatte einerseits den Vorteil, dass es sehr leicht zu bauen und zu verarbeiten, andererseits aber schwieriger war den allgemeinen Aufbau zu befestigen. Das Kissen war auch aus einfacher Baumarkt-Folie, was sehr einfach zu schneiden ist. Allerdings gefiel mir die Form und das Verhalten überhaupt nicht. Die Folie ging auch sehr schnell kaputt. Nach diesem Merlin-Craft, das, naja, einigermassen funktionierte, wurde schnell die Idee vom Excalibur geboren.
Excalibur
Grundgerüst
Das Excalibur besteht aus einer fixen Spanplatte die den Aufbau beherbergt. Das ist schwerer als das Polystyrol und hat ein niedrigeres spezifisches Gewicht, d.h. es geht schneller unter wenn es zu schwer wird. Ausserdem war die Platte verbogen und musste mit Streben flach gemacht werden, was wiederum mehr Holz und noch Gewicht bedeutet. Aber auf die Splannplatte kann man viel einfacher Aufbauten anbringen und festschrauben.
Auftrieb
Irgendwann ist mir die Idee gekommen das Hovercraft mit einem Impeller anstatt einem grossen sehr platzfressenden Propeller zu betreiben. Auf Ricardo habe ich dann auch schnell entsprechende gebrauchte Teile gefunden. Das sind vorgefertigte "Düsentriebwerke" mit Brushless-Motor inkl. Propeller. Dies versprach eine sehr einfach Montage und ein "tubelisicheres", einfach zu bauendes Hovercraft.
Damit das Craft nicht einfach vorne nach oben geblasen wird, habe ich mich entschlossen den Impeller nicht senkrecht sondern etwas geneigt einzubauen. Die Lastverteilung muss relativ gut stimmen damit nicht ein Teil vom Hovercraft zu sehr angehoben wird, ähnlich wie im Flugzeug. Darunter habe ich zudem ein Gitter als Schutz vor Steinschlag eingebaut.
Leider finde ich ein paar Bilder nicht mehr die ich mal gemacht habe. Neues Smartphone sei Dank... :-/ Jedenfalls sieht man hier, dass der Impeller für den Auftrieb schräg eingebaut ist.
Vortrieb
Für den Vortrieb habe ich mir ebenfalls einen Impeller mit Regler gekauft. So muss ich mir keine Gedanken über Abstimmung Motor / Propeller machen. Zudem macht er einfach einen geilen Sound! Beim ersten Test sind mir fast die Ohren geplatzt!
Zu Beginn hatte ich mir ein schönes Gehäuse aus Holz gemacht, das ich über ein Alu-Teil an das Hovercraft schrauben wollte. Ich wollte sogar so weit gehen und das Gehäuse so beweglich zu machen, dass man während der Fahrt den Anstellwinkel vom Impeller verstellen kann. Aber es kam Alles anders...
Beim Bauen der Ruder hatte ich immer wieder Rückschläge erlitten. Ich konnte diese nicht richtig am Gehäuse montieren und der Leim hat die Plastik-Gelenkköpfe nicht zuverlässig am Holz gehalten, so dass sie immer wieder abfielen.
Zu dieser Zeit hatte ich dann bereits öfters von 3D-Druckern gehört, so dass ich unbedingt einen haben musste!
3D-Drucker
Also habe ich mir kurzerhand den Prusa i3 Hephestos gekauft! Damit habe ich mir nun nach langem Experimentieren und vielen Rückschlägen, endlich ein funktionierende Ruderanlage gebaut.
Nachdem meine ersten Versuchen hat diese Anlage nun mindestens eine Testfahrt überlebt bis sie in die Brüche ging. Aber auch nicht mehr. Inzwischen habe ich eine neue gebaut die etwas weniger fehleranfällig ist, indem ich die Umlenkung der Ruder entfernt habe. Der Servo steht also neu auf der gleichen Höhe wie die Ruder, so dass ich den Servo direkt mit den Rudern verbinden konnte. Neu ist auch, dass die Ruderanlage mit dem Holz verschraubt und nicht mehr nur angeleimt ist.
So funktioniert die neue Anlage ganz gut!
Schürze
Bei den ersten Versuchen habe ich jeweils Abdeckfolie für die Schürze benutzt. Sie versprach eine leichte Verarbeitung (ausser Heissleim hat sie irgendwie nicht vertragen) und hohe Leichtigkeit. Doch bei diesem Modell wollte ich unbedingt etwas Besseres. Deswegen habe ich mir nochmals Gedanken gemacht und schliesslich musste mein alter Duschvorhand dran glauben!
Nach etwa 60 zusammen genähten Einzelteilen war die Schürze endlich fertig und konnte ans Holz geklebt werden. Allerdings musste ich unten noch ein paar Halterungen von der Schürze ans Polystyrol anbringen (das Polystyrol habe ich übrigens angebracht damit das Craft nicht sinkt wenn mal der Auftrieb versagen sollte...).
Fazit
Die Holzplatte war eine gute Entscheidung, da die Aufbauten bedeutend einfach festgemacht werden können. Allerdings sollte man die Streben die die Spanplatte nachher flach machen, so bauen, damit sie später nicht im Weg sind. Auch die Impeller waren eine gute Entscheidung da sie sehr einfach zu montieren sind und viel Schub liefern. Nachteil, sie sind sehr laut und stören evtl. übersensible Nachbarn... Bei der Schürze hat sich der Duschvorhang als sehr gute Wahl erwiesen und ist auch nach ein paar Fahrten immernoch in gutem Zustand. Der 3D-Drucker hat mir insgesamt sehr wertvolle Dienste erwiesen indem ich Teile nach meinem Wunsch drucken konnte. Auch wenn mir das gesamte Kapitel 3D-Drucken in sich teils sehr viel Kopfzerbrechen bereitet hat.
Ausblick
Und nach all diesen Erfahrungen und Rückschlägen gibt es noch viel "Luft nach oben". Beispielsweise möchte ich für den Auftrieb anstelle des Impellers ein Radialgebläse einsetzen. In der Hoffnung dass es noch effizienter arbeitet und sich das Craft nicht einseitig dort aufbläst wo der Impeller ist. Dazu ist auch eine Verbesserung der Schürze fast unumgänglich. Zudem möchte ich später eine Verschalung erstellen, damit das Craft nicht nur gut fährt sondern auch gut aussieht... Ein Tiefziehkasten habe ich bereits gebastelt.
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